Tag #233

Samstag, 09.06.2018

Nach fast acht Monaten in diesem wunderbaren Land habe ich mich wieder ins Flugzeug gesetzt und Neuseeland verlassen.
Jetzt bin ich seit zwei Wochen wieder zuhause und plötzlich scheint Neuseeland wahnsinnig weit weg zu sein (okay, ist es tatsächlich). Ich treffe Familie und Freunde wieder und habe gar nicht so viel Zeit, über das letzte "Jahr" nachzudenken, alles nochmal durchzugehen und meine Schlüsse zu ziehen, weil schon wieder die große Frage der Studienwahl im Raum steht und die tatsächliche Entscheidung unangenehm nahe rückt.

Trotzdem erinnere ich mich an viele Dinge, die ich in diesen 233 Tagen auf der anderen Seite der Erde gesehen habe oder die mir passiert sind, die unheimlich interessant und aufregend waren: Auf einmal allein sein in einem fremden Land mit fremden Leuten, fremder Sprache (ja, das hat mich nach zehn Jahren Englischunterricht auch überrascht) und fremden Regeln. Sich per Mail zum Wohnen und Leben mit vollkommen unbekannten Menschen verabreden. Leuten aus Europa (vielleicht zu oft Deutschen), Asien, Nord- und Südamerika begegnen, die über ihre so anderen Lebensverhältnisse zuhause und Reisen überall in der Welt berichten. Geld- und obdachlos sein (zu jenem Zeitpunkt weniger schön, jetzt eine interessante Erfahrung). Oft einsam, dafür absolut unabhängig sein. In einer riesigen Firma ganz unten arbeiten und von manchen Vorgesetzten ignoriert, von anderen gleichgestellt werden. Sich an einem Seil hängend von einer 134 Meter hohen Brücke hinab stürzen (sehr zu empfehlen). Mit dem Auto, per Schiff, zu Fuß immer wieder und wieder so vielfältige wunderschöne Landschaften entdecken und erkunden. - Wahnsinn!!