Freiheit

Freitag, 24.11.2017

Nach einer Fahrt mit der Fähre von Wellington aus durch die wunderschönen Marlborough Sounds, große Buchten mit dicht bewaldeten Bergen direkt am Wasser, bin ich in Picton gelandet und habe mich einem anderen deutschen Backpacker angeschlossen, um zu zweit die Südinsel zu bereisen. Nach zwei Tagen gemeinsamen Umherfahrens, Wanderns und Campens habe ich festgestellt, dass mich das Reisen, permanent gebunden an eine nette und kompromissbereite, aber dennoch fremde Person mit eigenen Reisevorstellungen, zutiefst unglücklich macht. 

In Nelson habe ich mich also verabschiedet und bin wieder allein unterwegs, ohne Auto, oft planlos, stets ungebunden, zufrieden und voller Erwartung auf das Unbekannte.  

Seit fast einer Woche bin ich hier in einem Hostel und schmiede Pläne und verwerfe sie meist am nächsten Tag wieder. Während einer Wanderung durch den Abel Tasman National Park ist mir aufgefallen, dass das besagte Wandern gar nicht mehr so viel Spaß macht. Ich bin so viel gewandert, habe so viel Natur gesehen, dass die Eindrücke weniger beeindruckend werden, vieles scheint sich zu wiederholen, wird langweilig.

Der aktuelle Plan lautet deshalb, in irgendeine interessante Stadt im Süden zu fahren und da eine Weile in einem Café zu arbeiten, als Kontrast eine Weile auf einer abgelegenen Farm zu arbeiten und dann vielleicht die Freude an der neuseeländischen Landschaft wiederzuentdecken. Sollte das nicht genügen, wäre auch ein kurzer Trip ins kleine Land nordwestlich von Neuseeland eine Option. Aber das kann man ja spontan entscheiden...