Berichte von 05/2018

Im Fernen Norden

Dienstag, 08.05.2018

In den letzten Wochen habe ich altbekannte Städte an der Ostküste besucht, bin einmal im Kreis und dann an die Westküste gefahren, habe einige Wanderungen unternommen und zahllose Berge, Seen und drei Sterne gesehen, viele Nächte im Auto auf Campingplätzen mitten in der Natur verbracht und bin schließlich im Nordosten der Südinsel, in Kaikoura, angekommen und konnte von einem Boot aus hunderte umher springende Delfine und einen riesigen Pottwal beobachten.

Weiter auf der Nordinsel bin ich, nach zwei Tagen in der Hauptstadt, geographisch bedingt wieder steigende Temperaturen genießend, an der Westküste entlang gefahren, habe im kleinen, wunderschönen Raglan Surfen gelernt (mehr oder weniger), das riesige Stadtgebiet Aucklands durchquert und bin jetzt zum ersten Mal im Northland-Distrikt und nur noch vier Kilometer vom beinahe nördlichsten Punkt Neuseelands, Cape Reinga, entfernt.
Eigentlich wollte ich da eine längere Pause einlegen und mich vom Fahren erholen, aber hier (Tapotupotu Bay), direkt am weißen Strand, umgeben von tiefblauem Wasser und grünen Hügeln (weit entfernt vom "Grün" Westeuropas) und vor allem fast menschenleer (auch ein wenig anders als zuhause: Neuseeland hat eine Einwohnerdichte von ca. 17 Personen pro Quadratkilometer, das nur mal so am Rande), scheint doch ein ausgezeichneter Ort für eben diese Pause zu sein.

Die Kiwis verwundern mich immer wieder. Im besagten Surferparadies Raglan zum Beispiel habe ich herausgefunden, dass die Gemeinde es geschafft hat, vollkommen auf die Nutzung von Plastiktüten zu verzichten und jetzt versucht, diese Kampagne im ganzen umweltbewussten Land durchzusetzen. Das ganze Land widerum scheint weltweit für Natürlichkeit und Ökologie stehen zu wollen.
Am nächsten Tag bin ich mit meinem Rucksack in den lokalen Supermarkt gegangen und habe das Tagesangebot betrachtet: "Kiwifruit, $2,99/kg, Product of Italy". Hab dann doch Äpfel gekauft.

Mein Auto steht mir jetzt noch knapp eine Woche zur Verfügung, um das Nordland ein wenig weiter zu erkunden. Dann noch zwei Wochen in Auckland und zurück nachhause. Merkwürdig. Scheint ewig her zu sein, dass ich Deutschland verlassen habe.