134m

Sonntag, 01.04.2018

Am Anfang fühlt man sich wie auf einer gewöhnlichen Busfahrt, doch je höher in die Berge und je länger man fährt, desto schneller wächst die Aufregung. Irgendwann kommt man oben an. Zehn Minuten später steht man am Rand einer kleinen Plattform, die mit Drahtseilen an den steilen Felswänden zu beiden Seiten befestigt ist. Man blickt hinunter auf den Fluss, der sich zwischen den Felsen hindurch schlängelt. Dann bewegt man sich einen weiteren Schritt auf den Rand zu und springt, entgegen aller Instinkte, kopfüber in den Abgrund.

Achteinhalb Sekunden lang fliegt man ungebremst auf den 134 Meter entfernten Boden zu. Zuerst spürt man die Bedrohung der absoluten Kontrolllosigkeit, des noch nie erlebten freien Falls, des näher kommenden Bodens. Die Aufregung schlägt schnell ins Positive um, man spürt unendliche Freiheit und Freude.

Irgendwann strafft sich das Seil, man wird abgebremst, springt ein paar mal auf und ab und wird - hoffentlich nicht kopfüber - wieder hochgezogen. Und das war's auch schon. Was für ein Unsinn. Was für ein Wahnsinn! Das wird auf jeden Fall wiederholt.